Die griechische Partnerstadt von Detmold liegt ganz in der Nähe der Hafenstadt Thessaloniki im Norden des Mittelmeerlandes. Seit 2014 findet jährlich im zeitigen Frühjahr vor den Osterferien auch ein Austauschprogramm für die Schüler und Schülerinnen der neunten Jahrgangsstufe mit dem Zweiten Gymnasium von Oreokastro statt, an dem jeweils zehn bis fünfzehn griechische und zehn bis fünfzehn deutsche Austauschschülerinnen und Austauschschüler in Begleitung zweier Lehrer teilnehmen, um die Jugendlichen aus einem anderen europäischen Land besser kennenzulernen und so den Gedanken des vereinten Europas und der Völkerverständigung zu stärken.
Bevor man sich persönlich trifft, gibt es einen kurzen Kontakt per E-Mail mit einer steckbriefartigen Vorstellung. Darauf folgt gespanntes Warten auf ein neues vorübergehendes Familienmitglied für eine Woche.
Im Februar 2016 kamen nun also zum dritten Mal griechische Schüler für eine Woche hierher, um kurze Zeit später ihre deutschen Gastgeber bei sich zuhause ebenso herzlich zu begrüßen.
Am Ankunftstag stand ein Rundgang durch die Schule und ein gemeinsames Abendessen mit allen Familien auf dem Programm. Am nächsten Morgen in der Schule konnten sich alle untereinander in einem Speed-dating kennenlernen und anschließend den Unterricht nach Plan in den neunten Klassen besuchen. Dabei wurde deutlich, dass die Organisation des Unterrichts und des Lernens sich in den beiden Ländern sehr unterschiedlich gestaltet.
Zum Kennenlernen der Lebensumstände der Jugendlichen gehört neben Familie und Schule natürlich auch die Stadt, in der sie leben, und so stand auch eine Stadtbesichtigung sowie eine Führung durch das Residenzschloss an, wo sie auf einem der kostbaren Gobelins Alexander den Großen als Sieger der Schlacht um Issos bewundern konnten, der auf Thessalonikis Strandpromenade wiederum durch ein überlebensgroßes Reiterstandbild geehrt wird. Auch das Grab von Alexanders Vater, Philip II, konnten die deutschen Schüler neben vielen anderen Sehenswürdigkeiten in Griechenland besichtigen.
Was ist mit der Sprache? Nun, einige der griechischen Gäste sind sehr gut in Deutsch, das sie in der Schule lernen. Die Griechisch-Kenntnisse von deutscher Seite beschränken sich auf wenige Wörter, so dass man am Ende wie so oft mit Englisch am besten fährt.
Schwimmen, Eislaufen und abendliches Bowlingspiel zählten neben dem schulischen Sportunterricht mit einem Takeshi-Turnier zu den sportlichen Highlights. Von einem Künstler angeleitet entstand ein großes gemeinsames Werk der beiden Gruppen. Unvergessen auch die musikalischen Erlebnisse, Konzert- und Theaterbesuche, die bei keiner Reise fehlten.
Doch es wurde nicht nur besucht und besichtigt sondern auch gearbeitet. In jeweils gemeinsamer Projektarbeit galt es, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in verschiedenen Lebensbereichen der Jugendlichen herauszustellen oder sich mit der aktuellen Flüchtlingsproblematik auseinanderzusetzen. Die Ergebnisse der Arbeiten wurden jeweils in der Schule präsentiert.
Auch die Bürgermeister der beiden Städte empfangen die Gruppe der an einander interessierten Jugendlichen im jeweiligen Rathaus und freuen sich über den regen Austausch.
Schule - einmal ganz anders!
Alle Beteiligten waren hellauf begeistert, manche haben gar so guten Kontakt hergestellt, dass sie sich auch auf privater Basis in den Sommerferien besuchen möchten.